Nach der Stilllegung der Salzburger Stadtbahn
versuchte die Stadt Salzburg als Eigentümer Fuhrpark,
Reservematerialien und Gleisanlagen zu verkaufen. Die
SETG erwarben um jeweils 4500 Reichsmark die erst 15
Jahre alten Triebwagen 10 und 11 (MC21 und MC22) sowie
den älteren Triebwagen 5.
Infolge des Krieges wuchs das Fahrgastaufkommen
stark an; die recht jungen Triebwagen der Stadtbahn
wurden daher dringend benötigt und -bereits in den
Hausfarben rot-weiß lackiert- für Pendelzüge
zwischen der Innenstadt (Bazar) und Kleingmain
verwendet, als Milchzug gelangten sie auch bis nach
St.Leonhard; auf der Nordlinie gelangten sie bis nach
Bergheim. Der ehemalige Triebwagen 5 behielt seine
gelbe Farbgebung und machte sich als
Schienenschleifwagen MC23 nützlich.
Schon nach 4 Jahren -1944- wurden MC 22 und MC 23
nach einem Bombenangriff auf die SETG- Remise in
Itzling zerstört. MC21 erhielt 1948 die noch
verwendbare Schienenschleifeinrichtung des MC23; 1954
wurde der nunmehrige Schienenschleifwagen M41 im Zuge
der Einstellung der Südlinie ausgemustert.
Von der bekannten Firma Gebus wurden 1941
mindestens 2 Trieb- und 2 Beiwagen erworben; 1942
gelangten diese Triebwagen nach Klagenfurt und fanden
nach der Umspurung als Beiwagen Verwendung, wurden
aber schon kurz darauf in den Kriegswirren zerstört
Am längsten konnte sich Triebwagen 5 halten: er
gelangte nach der Einstellung der "Gelben
Elektrischen" nach Woltersdorf bei Berlin. Bei
der Woltersdorfer Straßenbahn wurde er von 1941 bis
1956 als Triebwagen 6 im Personenverkehr
verwendet; bis 1965 wurde er noch als
Arbeitstriebwagen benötigt. Leider scheiterte eine
museale Erhaltung dieses letzten Zeugen der Salzburger
Stadtbahn trotz heftiger Bemühungen am Desinteresse
der Behörden; daraufhin wurde er verschrottet.....
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