Seit Betriebsbeginn 1919 waren bei der
Stieglbahn immer zwei im Eigentum der
Brauerei stehende Lokomotiven vorhanden. In
den ersten Jahren kamen von der Salzburger
Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft zwei
Tramwaylokomotiven, die infolge der
Elektrifizierung der Salzburger Lokalbahnen
überflüssig geworden waren.
Schon bald mussten jedoch nach Ersatz dieser
Lokalbahnlokomotiven gesucht werden, aus
Kostengründen kamen nur gebrauchte
Lokomotiven in Frage. Als erste Lokomotive
kam 1923 die 1851 (!) gebaute ehemalige BBÖ-
Lok 289.10 ("Licaon") nach Salzburg (Lok1),
als Lok 2 folgte 1924 eine
altösterreichische Schnellzuglokomotive (!)
, Baujahr 1883.
Beide Maschinen konnten auch aufgrund ihres
Alters mehr schlecht als recht befriedigen,
besonders Lok2 war als ehemalige
Schnellzuglok mit einem Treibraddurchmesser
von 1680mm und insbesondere aufgrund ihres
Gewichtes für den Schleppbahnbetrieb denkbar
ungeeignet und diente folglich nur als
Reserve. In den Kriegsjahren wurde sie an
einen Rüstungsbetrieb in St.Valentin
verliehen. Erst 1947 kehrte sie zurück,
wurde aber unmittelbar danach verschrottet.
Schon zuvor wurde als Ersatz für die schon
sehr altersschwache Lok1 (wurde 1938 als
Denkmallok in Linz aufgestellt, heute ist
sie betriebsfähig als "Licaon" im ÖBB-
Nostalgiebestand !) wiederum altbrauchbar
ein kleiner Zweikuppler angeschafft, diese
Lok entsprach erstmals voll und ganz den
Ansprüchen eines Schleppbahnbetriebes, erst
1969 wurde sie in den verdienten Ruhestand
versetzt und wird heute von den
"Nostalgiebahnen in Kärnten" betreut.
Als Ersatz für die 1947 verschrottete Lok2
wurde 1949 eine kleine dreiachsige
Tenderlokomotive, Baujahr 1900, angeschafft.
1961 wurde sie von der Grazer
Schleppbahngesellschaft übernommen.
Um
den Schleppbahnbetrieb weiter aufrecht zu
erhalten musste man vom teuren Dampfbetrieb
abgehen. 1960 wurde eine der ÖBB- Baurehe
2060 sehr ähnliche Diesellokomotive
angeschafft (Lok1, 3.Besetzung), die erste
fabrikneue Lok der Stieglbahn überhaupt.
Nach Abstellen der Dampflokomotiven bis 1969
fehlte eine Reservelokomotive, erst 1982
konnte als zweite Diesellokomotive eine
Deutz- Lokomotive aus Wilhelmshaven
übernommen werden ( Lok2''). Diese
Kleinlokomotive ist nach wie vor als Reserve
vorhanden; Lok1 wurde 2002 verkauft.
Im
Laufe der Jahre musste öfters für Aushilfe
gesorgt werden, wenn beide Lokomotiven
gleichzeitig ausfielen, was insbesondere
während des Dampfbetriebes infolge des hohen
Alters der Maschinen wiederholt vorgekommen
ist. Neben Lokomotiven der SETG-Nordlinie
Salzburg- Lamprechtshausen wurden auch
exotische Leihfahrzeuge eingesetzt, so etwa
eine in Österreich nach dem Krieg
verbliebene ungarische Lok oder sogar eine
fünffach gekuppelte ehemals preußische G10.
Nach der Verdieselung der Stieglbahn waren
es vor allem Diesellokomotiven der Baureihe
2060 die von den ÖBB bei Bedarf angemietet
wurden. |