Salzburg:
Die RegionalStadtBahn rechnet sich!
von Mag. Peter Haibach
Eine aktuelle Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich
eine Schienenverbindung vom Salzburger Hauptbahnhof zur
Hellbrunner Brücke im Süden der Stadt sowohl
volkswirtschaftlich als auch betriebswirtschaftlich rechnet.
Landesverkehrsreferent LHStv Wilfried Haslauer und
Verkehrsstadtrat Johann Padutsch wollen gemeinsam der neuen
Bundesregierung das Projekt der RegionalStadtBahn (RSB) so
schmackhaft machen, dass der Bund 80 % der Baukosten von
ca.345 Mio.Euro übernimmt.Beide führen guten Gründe
an:Verkehrsvermeidung,Klimaschutz,Stärkung der
Wirtschafsstruktur, kürzere Fahrzeiten für Pendler u.a.
Ermutigende Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung
In einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Horst Schaffer,
ehemals Verkehrsbetriebe Zürich, jetzt internationaler
Consulter, haben Experten von Stadt, Land, ÖBB und Salzburg
AG über ein dreiviertel Jahr alle schon bisher vorhandenen
Unterlagen und Gutachten abgestimmt und aktualisiert. Das
Ergebnis wird von allen akzeptiert und gemeinsam
mitgetragen.
Gemäss einer Punktebewertung, bei der Investitionen und
Maßnahmenwirkung dreifach gegenüber den anderen Kriterien
gewichtet wurden, wird empfohlen, die künftige
Regionalstadtbahn vom Hauptbahnhof unterirdisch bis in die
Akademiestraße und dann oberirdisch weiter bis zur
Hellbrunner Brücke im Süden Salzburgs zu führen.
In Anbetracht der hohen Investitionskosten sowie der
begrenzten Verfügbarkeit entsprechender öffentlicher Gelder
wird vorgeschlagen, zwischen Akademiestrasse und Hellbrunner
Brücke
eine oberirdische Trassenführung zu suchen.
Dieses Ziel ließe sich in drei Etappen realisieren, wobei
nach jeder Etappe ein Betrieb über einen beliebig langen
Zeitraum möglich wäre:
Etappe 1: Hauptbahnhof
bis Salzach (Planfall 1a) |
157
Mio. € |
Etappe 2: Salzach bis
Nonntal (Planfall 1b kurz) |
84 Mio. € |
Etappe 3: Nonntal bis
Hellbrunner Brücke
(Planfall 1c kurz) |
103 Mio. € |
Gesamtbaukosten |
344 Mio. € |
Die Hellbrunner Brücke als
vorläufiger Endpunkt bietet eine Reihe von Vorteilen:
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Der regionale Busverkehr
aus dem Süden lässt sich optimal anbinden |
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Auch für Touristenbusse
wäre eine ideale Anknüpfungsstelle gegeben (Nähe
Autobahnanschluss) |
Der weitere Ausbau des
S-Bahn-Netzes könnte ohne Präjudiz geplant werden, da bei
der Umsetzung der Variante "1c kurz" einerseits die Option
einer Verknüpfung mit dem S-Bahn-System am Hauptbahnhof,
anderseits eine direkte Anbindung an die ÖBB-Strecke im Raum
Salzburg-Süd als Optionen offen blieben.
Parallel zur Bauvorbereitung und zur Realisierung kann die
weitere Planung des großräumigen Weiterausbaus des gesamten
S-Bahn- Systems erfolgen. Eine Realisierung weiterer
Vorhaben könnte dann frühestens nach 2020 (eher nach 2025)
beginnen.
Um den Erfolg der RegionalStadtBahn sicher zu stellen,
müssten folgende Rahmenbedingungen erfüllt sein:
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RSB müsste mindestens
bis Hellbrunner Brücke gebaut werden. |
• |
Betriebsmehrkosten
werden durch Einsparungen beim Obus-/ Bus-Betrieb
gedeckt |
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Oberirdische Führung in
der Alpenstraße macht Gesamtprojekt wirtschaftlich |
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Verknüpfung der RSB mit
ÖBB-Strecken erst später bauen (Kostenreduktion) |
• |
Bestehende Bahn- und
Bussysteme müssen parallel weiter ausgebaut und
vermarktet werden (Maßnahmenprogramm 2003 PLUS) |
Die Variante "1c kurz" erfüllt
diese Voraussetzungen optimal und könnte in folgender
zeitlicher Reihenfolge realisiert werden:
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Fertigstellung von NAVIS
1 Westast bis 2010 |
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Bis 2007/2008 Konzept
und Umsetzung der Sicherung und Steuerung der
langfristigen Finanzierbarkeit des ÖV im Großraum
Salzburg |
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Bis 2007/2008 Konzept
und Umsetzung einer effizienten und
erfolgsorientierten Organisation zur
Gesamtkoordination
des ÖV-Ausbaus und seiner Vermarktung |
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Konzept und Umsetzung
von kurz- und mittelfristigen aggressiven
qualitativen Verbesserungsmaßnahmen für den
städtischen Binnenverkehr (VERMAN, Busspuren,
verdichtetes Angebot) sowie den regionalen
Busverkehr und die Zubringersysteme zur S-Bahn 2007
bis 2012 |
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Langfristiger
Weiterausbau des S-Bahn-Netzes in Form der
Lokalbahn-Verlängerung bis Hellbrunner Brücke
(Planfall 1c) in 3 Etappen (Salzach bis 2014,
Nonntal bis 2019, Hellbrunner Brücke nach 2019) |
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Volkswirtschaftlicher Nutzen der RegionalStadtBahn |
Damit sollte eine 20 Jahre
andauernde Diskussion über die Sinnhaftigkeit der
RegionalStadtbahn für Salzburg beendet sein. Diese einhellige
Meinung von Stadt und Land sollte dazu führen, dass es ein
entschlossenes Verhandeln mit dem Bund gibt, wohl wissend, dass
es dazu einen langen Atem und ein fertiges Projekt geben
muss.Keinesfalls macht es Sinn,sich schon jetzt in
Trassenvarianten zu verbeißen, sondern es ist mit dem Bund einen
Planungsauftrag zu vereinbaren.Die von Experten geforderte
Einführung der ÖBB-Strecken von Golling und Straßwalchen in den
tiefergelegten Lokalbahnhof sollte dabei ebenfalls
Berücksichtigung finden. Der Bau wird nach Maßgabe der
budgetären Mittel erfolgen müssen
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Die
Streckenführung der RegionalStadtBahn durch Salzburg |
Ihre Meinung ist gefragt!
Schreiben Sie
einen Online-Leserbrief zu diesem Thema |
Von:
Michael
Wamprechtshamer, Hallein, Schüler (HTBLA Salzburg) |
19.05.2007 |
Grüß Gott!
Meine Meinung zu diesem Thema ist, dass die Stadtbahn
gebaut werden sollte (wenn nicht sogar muss). Zum einen
des Klimaschutzes wegen, zum anderen, um mehr Pendler
dazu zu bringen, auf den ÖPNV umzusteigen. Außerdem
hätte dann der unterirdische Lokalbahnhof auch einmal
einen Sinn. Ein weiterer Vorteil wäre, dass der
Siedlungsraum links der Salzach zwischen Salzburg und
Hallein mit dem ÖPNV besser erschlossen werden würde.
Was die Politik (insbesondere den Bund) anbelangt, finde
ich es eine Frechheit, dass bei uns - im Vergleich zu
Wien - so viel geredet wird: jetzt müssen doch auch
einmal Taten folgen!! Salzburg braucht die
RegionalStadtBahn!!
Mit besten Grüßen, Ihr Michael Wamprechtshamer |
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