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														Niederösterreichische 
														Regionalbahn von der 
														Einstellung bedroht 
														
														
														
														 
														von Ing. Siegfried 
														Nykodem 
														
														
														Am 12. November 1898 
														wurde das technisch 
														schwierigste Teilstück 
														der Ybbstalbahn, die 
														Bergstrecke Lunz am See 
														– Kienberg, eröffnet. 
														Knappe vier Monate 
														später, am 9. März 1899, 
														wurde das letzte Stück 
														dieser traditionsreichen 
														Bahnlinie, die 5,5 km 
														lange Seitenlinie Gstadt 
														– Ybbsitz, ohne 
														Feierlichkeiten für den 
														Personen- und 
														Güterverkehr 
														freigegeben. 
														
														
														Damit besteht eine der 
														anspruchvollsten 
														Schmalspurbahnen 
														Österreichs, die durch 
														die reizvolle 
														Voralpenlandschaft der 
														Eisenwurzen führt, 
														bereits 110 Jahre. Ohne 
														allzu störende 
														Eingriffe, förmlich in 
														Symbiose zwischen Natur 
														und Technik, hat man 
														damals gebaut. 
														Beachtenswerte 
														Kunstbauten, Viadukte 
														und kühne Brücken sind 
														Spitzenleistungen 
														österreichischer 
														Ingenieure. So ist es 
														selbstverständlich, 
														sozusagen als Referenz 
														an die damaligen 
														Konstrukteure und 
														Brückenbauer, dass fast 
														alle dieser Bauwerke 
														unter Denkmalschutz 
														stehen. Das einzige 
														einstöckige 
														Bahnhofsgebäude einer 
														Schmalspurbahn der 
														Monarchie, der 
														Lokalbahnhof Waidhofen, 
														und das Aufnahmegebäude 
														Ybbsitz mit der Remise 
														stehen ebenfalls unter 
														Denkmalschutz. 
  
															
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																Regionalzug 6913 
																mit 
																Diesellokomotive 
																2095.007 am 1. 
																Mai 2006 nach 
																Lunz am See auf 
																der Brücke über 
																die Ybbs nächst 
																Furth-Prolling 
																
																
																Foto: Erich 
																HAFNER  | 
															 
														 
														
														 
														
														Eine Besonderheit dieser 
														Bahnlinie – im Gegensatz 
														zu allen weiteren 
														österreichischen 
														Schmalspurbahnen – ist 
														ihr Anschluss an die 
														Normalspur an beiden 
														Endpunkten. Die 70,9 km 
														lange Hauptlinie bindet 
														in Waidhofen an der Ybbs 
														an die Rudolfsbahn 
														(Amstetten – 
														Bischofshofen) und in 
														Kienberg im Erlauftal an 
														die Regionalbahn nach 
														Pöchlarn und somit an 
														die Westbahn an. Von den 
														Anrainern wird„ihre 
														Ybbstalbahn“ liebevoll 
														„Schafkäseexpress“ 
														genannt, weil früher der 
														für die Gegend typische 
														Käse mit dem Zug zu den 
														Bauernmärkten kam. 
														
														
														
														Dauerbrenner „Zusperren“ 
														Jahrzehntelang gibt es 
														bereits seitens der ÖBB 
														und der Politik 
														Schließungspläne. 1973 
														wird erstmals konkret 
														versucht, die 
														Ybbstalbahn 
														einzustellen; die 
														Erdölkrise verhindert 
														dies. Im selben Jahr 
														gestaltet sich das 
														75-Jahre-Jubiläum zu 
														einer machtvollen 
														Gegendemonstration. Es 
														wurde der Verein „Club 
														598 – Freunde der 
														Ybbstalbahn“ [1] 
														gegründet. 
														
														
														Trotz der 15.000 
														Unterschriften und 
														heftiger Proteste 
														befährt am 28. Mai 1988 
														der letzte Planzug die 
														Bergstrecke zwischen 
														Lunz und Kienberg. Damit 
														gelingt es, die 
														Ybbstalbahn zur 
														Stichbahn zu 
														degradieren. Seither 
														fahren Planzüge nur noch 
														bis Lunz am See. Das 
														Damoklesschwert des 
														Zusperrens nach 
														Salamitaktik hängt nach 
														wie vor über der 
														Ybbstalbahn. Als 
														politisches Gegengewicht 
														gründet sich 1991 unter 
														der Führung von 
														Nationalrat Günter 
														KIERMAIER (SP) der 
														Verein „Pro 
														Ybbstalbahn“. 
														
														
														
														Das Jubeljahr 1996 
														Gerade rechtzeitig zum 
														100. Geburtstage der 
														musealen Dampflokomotive 
														598.02 (Yv.2) und zu den 
														damit zusammenhängenden 
														Feierlichkeiten für den 
														ersten Streckenabschnitt 
														bis Hollenstein, 
														eröffnet am 18. Juli 
														1896, hatten alle 
														Festredner 
														Frohbotschaften zu 
														verkünden. Ein Vertrag 
														zwischen ÖBB, dem Land 
														Niederösterreich und dem 
														Bund sichert den Betrieb 
														der Ybbstalbahn für 
														weitere 26 Jahre, also 
														bis 2022! Das Land 
														Niederösterreich muss 
														für diese Linie jährlich 
														1,3 Mio. Euro 
														zuschießen. 
														
														
														Das Jahr 2000 
														Im Frühjahr 2000 ist 
														wieder alles anders. Die 
														ÖBB unter 
														Generaldirektor Helmut 
														DRAXLER kündigen 
														einseitig den Vertrag. 
														Vorerst soll nur die 
														Stichbahn nach Ybbsitz 
														stillgelegt werden, 
														wenige Wochen später 
														droht der ganzen 
														Bahnlinie das endgültige 
														Aus. Ab dem 1. Juni,so 
														teilen die ÖBB mit,wird 
														der Personenverkehr auf 
														der gesamten Ybbstalbahn 
														eingestellt. Die ÖBB 
														wollen aber den Betrieb 
														so lange weiterführen, 
														bis ein neuer Betreiber 
														gefunden und die 
														technische Übergabe 
														erfolgt ist. 
														
														
														Die 
														Ausschreibungsunterlagen 
														für die Suche nach einem 
														neuen Betreiber hatte 
														die NÖVOG [2] fix und 
														fertig in der Tischlade. 
														Das Bundesministerium 
														für Verkehr, Innovation 
														und Technik war noch am 
														Prüfen, da ändert der 
														neu bestellte 
														ÖBB-Generaldirektor 
														Rüdiger vorm Walde das 
														Unternehmenskonzept. Die 
														ÖBB überlegen, ob sie 
														nicht doch die 
														Ybbstalbahn und die 
														weiteren 
														Schmalspurbahnen selber 
														weiter betreiben 
														sollten. Eine endgültige 
														Entscheidung wird aber 
														hinausgeschoben. 
														
														
														Neue Hoffnung:„Der 
														Vertrag von Gösing“ 
														Am19. Dezember 2003 
														wurde in Gösing an der 
														Mariazeller-Bahn der 
														Infrastrukturvertrag für 
														die Mariazeller-, 
														Waldviertler- und 
														Ybbstalbahn zwischen dem 
														Bund und dem Land NÖ 
														unterzeichnet. Mittels 
														eines klaren Reglements 
														sollte langfristig der 
														Weiterbestand dieser 
														drei Schmalspurbahnen 
														abgesichert werden. 
														Neben einer 
														beabsichtigten 
														Attraktivierung der 
														Bahnlinien wurde auch 
														eine teilweise Umspurung 
														für die Mariazeller-und 
														Ybbstalbahn in Erwägung 
														gezogen. Die 
														Vertragsdauer auf 
														unbestimmte Zeit wurde 
														aufgrund massiven 
														Einflusses durch das 
														Finanzministerium 
														letztendlich befristet. 
														Zumindest ist es mit 
														diesem Vertrag gelungen, 
														dass die 
														niederösterreichische 
														Landespolitik die 
														Schmalspurbahnen als 
														wesentliches technisches 
														Kulturgut von 
														europäischer Bedeutung 
														anerkannte. Allerdings 
														wurde die Einhaltung des 
														Gösinger Vertrages vom 
														Land Niederösterreich 
														nie ernsthaft 
														eingefordert. 
														
														
														Die Politik schaut zu 
														Es nützen die besten 
														Verträge nichts: Die ÖBB 
														fühlen sich in keiner 
														Weise gebunden, und auch 
														der Bund kommt nicht im 
														Geringsten seinen 
														Verpflichtungen nach. So 
														kann man vor Ort 
														sehenden Auges erleben, 
														wie die Gleisanlagen 
														immer mehr verschlampen 
														und verlottern. Eine 
														Langsamfahrstelle nach 
														der anderen wird 
														eingerichtet. Ein 
														typisch österreichisches 
														Phänomen: Die Politik 
														schaut zu! 
														
														
														Wie wenn sich auch die 
														Natur gegen die 
														Ybbstalbahn verschworen 
														hätte,unterbrechen in 
														den Jahren 2006 und 2007 
														zwei außergewöhnliche 
														Hochwasser die Strecke. 
														Zweimal wird das Gleis 
														bei der Station Seeburg 
														auf einer Länge von ca. 
														20 m unterwaschen. Für 
														die ÖBB günstige 
														Gelegenheiten, um über 
														Monate nichts zu 
														reparieren. 
														Bagatellschäden sind 
														Anlass für monatelangen 
														Schienenersatzverkehr. 
														Im Sommer 2008 werden 
														über 2000 Schwellen 
														ausgewechselt, aber 
														nicht, um normale 
														Betriebsverhältnisse 
														herzustellen, sondern 
														nur, um die Sicherheit 
														zu gewährleisten; die 
														meisten 
														Langsamfahrstellen 
														bleiben bestehen! 
														
														
														Richtig blamabel und 
														hilflos die Reaktion der 
														Politik: Im Auftrag des 
														Landes Niederösterreich 
														wird ein Bus-Konzept 
														vorgestellt,es soll die 
														zurzeit leider wirklich 
														marode Ybbstalbahn total 
														ersetzen. Aufgrund von 
														Langsamfahrstellen 
														zwischen Hollenstein und 
														Lunz werden bereits 
														jetzt die Schüler mit 
														Autobussen befördert, 
														das Land 
														Niederösterreich kommt 
														für diese zusätzlichen 
														Kosten auf. 
  
															
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																Diesellokomotive 
																2095.009 mit 
																Güterzug 72292 
																am 3. August 
																2004 nach 
																Waidhofen an der 
																Ybbs bei Gstadt 
																
																
																Foto: Erich 
																HAFNER  | 
															 
														 
														
														 
														
														Mühsam unter 
														ÖBB-Ägide 
														Derzeit befördern die 
														Züge der Ybbstalbahn pro 
														Jahr noch immer 475.000 
														[4] Fahrgäste. Für den
														Personenverkehr 
														stehen sechs geleaste 
														moderne Triebwagen der 
														Reihe 5090 zur 
														Verfügung. Stark 
														frequentierte Züge, 
														besonders 
														Schülertransporte, 
														werden mit vierachsigen 
														Personenwaggons, gezogen 
														von einer Diesellok der 
														Reihe 2095,durchgeführt. 
														Mit der gleichen 
														Zusammenstellung bedient 
														man auch den 
														Personenverkehr nach 
														Lunz am See.Während der 
														Sommermonate wird der 
														Garnitur immer ein 
														Waggon zur 
														Fahrradbeförderung 
														beigegeben. 
														
														
														In bescheidenem Ausmaß 
														gibt es auch 
														Güterverkehr, vor 
														allem Holztransporte, 
														soweit die Holzfrächter 
														nicht durch günstigere 
														Tarife gleich zum 
														Verladen auf die 
														Normalspur gelockt 
														werden. Ebenso 
														bescheiden gibt es 
														Nostalgiefahrten, 
														Dampfsonderzüge nach 
														Ybbsitz und Lunz. Züge 
														Mit bis zu acht Waggons 
														und 300 Fahrgästen 
														unterstreichen die 
														touristische Komponente 
														dieser Bahnlinie. 
														Exorbitante 
														Preisvorstellungen und 
														mutwillige 
														Betriebsvorschriften 
														seitens der ÖBB lassen 
														ein Ausschöpfen des 
														beachtlichen Potenzials 
														nicht zu. 
  
															
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																Dampfsonderzug 
																bei der Ausfahrt 
																Bahnhof 
																Waidhofen im 
																Dezember 2007. 
																
																
																Foto: Siegfried 
																NYKODEM  | 
															 
														 
														
														 
														
														
														Initiative Ybbstalbahn 
														
														
														Am 30. August 2008 lud 
														unter dem Titel „Die 
														moderne Ybbstalbahn“ 
														die „Initiative 
														Ybbstalbahn“ [3] der 
														beiden Vereine Club 
														598 und Pro 
														Ybbstalbahn zum 
														Forum nach Opponitz. 
														Eine Willenskundgebung 
														von 130 Teilnehmern. 
														Eloquente Vorträge zum 
														Thema „Öffentlicher 
														Verkehr“ zeigten die 
														politische Misere und 
														Ahnungslosigkeit der so 
														genannten 
														Verantwortungs- und 
														Entscheidungsträger 
														deutlich auf. Es muss 
														ihrem Handeln, welches 
														nur auf das Zusperren 
														der Bahnlinie 
														ausgerichtet ist, mit 
														Vehemenz entgegen 
														getreten werden. In 
														Zeiten des beängstigend 
														zunehmenden 
														Klimawandels, des Endes 
														des Erdölzeitalters und 
														ständig neuer Krisen 
														bedarf es des festen 
														Willens zum Erhalt der 
														Ybbstalbahn, aber auch 
														zu einem sinnvollen 
														Verknüpfen und Vernetzen 
														mit den weiteren 
														Verkehrsträgern, um auf 
														optimale Weise der 
														Region umweltschonend, 
														und dem Kulturerbe 
														verpflichtet, zu dienen. 
														Einstimmig wurde daher 
														die Resolution „Das 
														Ybbstal braucht seine 
														Bahn! – Sie ist der 
														Lebensnerv des Oberen 
														Ybbstales“ 
														beschlossen. Bis Ende 
														November konnten 
														5.715 Unterschriften 
														gesammelt werden, ebenso 
														unterstützen zwei 
														Ybbstal-Gemeinden diese 
														Resolution, welche an 
														den Bund, das Land 
														Niederösterreich und die 
														ÖBB ergangen ist. 
														Gespannt darf man sein, 
														wann und ob der 
														Landeshauptmann von 
														Niederösterreich die 
														Unterschriften 
														übernehmen wird. Trotz 
														mehrmaliger Anfragen 
														gibt es dafür noch immer 
														keinen Termin. 
														
														
														
														Das politische Wollen 
														ist gefragt 
														
														
														Seit Monaten wird 
														zwischen dem Land 
														Niederösterreich, dem 
														Bund und den ÖBB hinter 
														verschlossenen Türen 
														verhandelt. Neuwahlen im 
														Herbst, die 
														Regierungsbildung, die 
														vorhersehbare 
														Finanzkrise kann man 
														förmlich als Schonzeit 
														für die Ybbstalbahn 
														bezeichnen. Seit 31. 
														Dezember 2008 ist der 
														Vertrag von Gösing 
														abgelaufen, der Betrieb 
														der Ybbstalbahn läuft 
														schleppend weiter, einer 
														hoffentlich besseren 
														Zukunft entgegen. 
														
														
														Nachdem die ÖBB die 
														Ybbstalbahn partout 
														nicht weiter betreiben 
														wollen und die Politik 
														nicht in der Lage ist, 
														einem von Steuergeldern 
														abhängigen Betrieb einen 
														klaren Auftrag zu geben, 
														muss das Land 
														Niederösterreich, 
														soferne ihm 
														umweltgerechte und 
														volkswirtschaftliche 
														Verkehrspolitik ein 
														Anliegen ist, Farbe 
														bekennen. Auch der Bund 
														ist in dieser Hinsicht 
														gefordert, hat er doch 
														die für die Ybbstalbahn 
														längst versprochenen 
														Finanzleistungen 
														nachzuholen. Aber auch 
														die ÖBB werden einen 
														beachtlichen 
														Finanzbeitrag leisten 
														müssen, weil sie der 
														Ybbstalbahn in früherer 
														Zeit zugeteilte 
														Finanzmittel anderweitig 
														verwendet haben. 
														
														
														Der aufgezeigte Weg ist 
														zwar mühsam, aber das 
														politische Wollen des 
														Landes Niederösterreich 
														– als unmittelbar 
														hauptverantwortlich für 
														den öffentlichen Verkehr 
														im oberen Ybbstal – ist 
														erstes Gebot für den 
														Weiterbestand der 
														Ybbstalbahn. Die 
														Bürgermeister der 
														Anrainergemeinden und 
														alle weiteren regional 
														tätigen Politiker 
														sollten sich ebenso 
														ihrer enormen 
														Verantwortung bewusst 
														werden, wenn es um die 
														Ybbstalbahn geht. Im 
														Sinne ihrer Wähler und 
														der Bahnbenützer ihrer 
														Gemeinden wäre es wohl 
														angebracht, den diversen 
														Einflüsterern Paroli zu 
														bieten und klar für die 
														Ybbstalbahn zu votieren, 
														die bis dato in ihrer 
														Vielfachfunktion noch 
														immer beachtliche 
														Wertschöpfung für die 
														Region erbringt. 
														
														
														Das Land Salzburg, 
														Landeshauptmannstellvertreter 
														Dr.Wilfried HASLAUER und 
														die Pinzgauer 
														Bürgermeister haben 
														vorgezeigt, wie man für 
														seine unmittelbare 
														Heimat tätig sein 
														muss.Was in Salzburg 
														gelungen ist, muss erst 
														recht aufgrund dieses 
														Paradebeispieles auch in 
														Niederösterreich möglich 
														sein! 
  
															
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																Diesellokomotive 
																2095.010 mit 
																Radtransportzug 
																6913 nach Lunz 
																am See bei 
																Saimannslehen. 
																
																
																Foto: Erich 
																HAFNER  | 
															 
														 
														
														 
														
														
														Zukunft braucht Herkunft 
														Trotz aller Unkenrufe 
														ermöglicht die 
														Ybbstalbahn auch heute 
														noch in ihrer 
														ursprünglichen 
														Konzeption in der dünn 
														besiedelten Region des 
														oberen Ybbstales den 
														Personennahverkehr und 
														Gütertransport auf 
														umweltfreundlicher und 
														volkswirtschaftlich 
														günstigster Basis. 
														Zusätzlich hat diese 
														Bahnlinie für den 
														sanften Tourismus enorme 
														Bedeutung, als 
														Werbeträger ist sie 
														unersetzlich für die 
														Region. Glücklicherweise 
														ist auch das 
														Ursprüngliche erhalten, 
														sodass man bei der 
														Ybbstalbahn auch von 
														technischem Kulturgut im 
														Range eines 
														Weltkulturerbes sprechen 
														kann. So sind alle 
														Voraussetzungen gegeben, 
														um der Ybbstalbahn auf 
														keinen Fall das 
														Lebensrecht 
														abzusprechen. 
														
														
														Eine gründliche 
														Sanierung, stufenweise 
														Verbesserungen der 
														Infrastruktur und das 
														Anheben der 
														Maximalgeschwindigkeit 
														auf 70 km/h, wie bei 
														modernen 
														Schmalspurbahnen üblich, 
														sollten die ersten 
														Schritte in die Zukunft 
														sein. Im Weiteren ist 
														die Ybbstalbahn ihrer 
														ursprünglichen 
														Ausrichtung nach im 
														inneren Teil wieder mit 
														der Normalspur in 
														Kienberg zu verbinden. 
														In weiterer Folge ist 
														die berühmte dritte 
														Schiene zwischen 
														Kienberg und Scheibbs zu 
														verlegen, um der 
														gesamten Region einen 
														tatsächlich allerbesten 
														ÖPNV zu bieten. In 
														diesem Sinne sei 
														abschließend der 
														niederösterreichische 
														Landeshauptmann Dr. 
														Erwin Pröll zitiert, 
														der zum 100-jährigen 
														Jubiläum meinte: „Was 
														hundert Jahre gut war, 
														kann auch in Zukunft 
														nicht schlecht sein!“
														[5] 
														
														
														
														[1] Club 598 ist benannt 
														nach der Dampflok 
														ÖBB-Reihe 598 
														[2] NÖVOG: 
														Niederösterreichische 
														Verkehrsorganisationsgesellschaft 
														m. b. H 
														[3] Initiative 
														Ybbstalbahn: 
														Zusammenschluss von 
														„Club 598“ und „Pro 
														Ybbstalbahn“, zusammen 
														1.100 Mitglieder  
														[4] Schriftliche 
														Anfragebeantwortungen 
														von BM VIT GORBACH,  
														AnfrageNr.:271/J-NR/2003 
														[5] LH Dr. Erwin PRÖLL 
														am 17. Mai 1998 
														  
														
															
																
					
						
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							Zum Autor: 
							Ing. Siegfried 
							NYKODEM 
							Techniker, seit 1973 Obmann des Club 598, 
							Freunde der Ybbstalbahn, setzt sich für den 
							Weiterbestand und die Modernisierung der Ybbstalbahn 
							in ihrer Gesamtheit ein. Er hat wesentlichen Anteil 
							an der Revitalisierung technischen Kulturerbes der 
							Ybbstalbahn (Dampflok 598.02, Baujahr 1896). 
							Denkmalschutz technischer Kulturgüter, Förderung des 
							sanften Tourismus,Naturund Umweltschutz sind seine 
							besonderen Anliegen.  | 
						 
					 
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					 Univ. 
					Ass. DI Harald FREY: Die Zerstörung der Ybbstalbahn – ein 
					Sittenbild niederösterreichischer Verkehrspolitik 
					Die 
					Ybbstalbahn, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts, befördert 
					derzeit rund 475.000 Fahrgäste, im Jahr 1996 waren es 
					dagegen noch ca. 700.000 Reisende. Dringend notwendige 
					Sanierungsarbeiten am Oberbau wurden nicht durchgeführt, die 
					Betriebsgeschwindigkeit abschnittsweise auf 10 km/h 
					reduziert, Bahnhöfe wurden geschlossen und Streckenbetreuer 
					„eingespart“. Ein Paradebeispiel, wie man eine Bahnstrecke, 
					die nicht nur für den Schüler- und Pendlerverkehr wesentlich 
					ist, mutwillig zerstört. 
					Gerade 
					Waidhofen profitiert von der Ybbstalbahn: Sie prägt das Bild 
					der Stadt, harmoniert mit der Landschaft und generiert einen 
					entscheidenden Mehrwert für das ganze Ybbstal über den 
					Bereich des Tourismus hinaus. 
					Auch das 
					Potenzial für den Gütertransport auf der Bahn bleibt zum 
					Großteil ungenutzt. Gleichzeitig rollen Pkw und Lkw auf den 
					in Niederösterreich gut ausgebauten Straßen und verursachen 
					Lärm, Abgase und Verkehrsunfälle, die von den Menschen nicht 
					nur ertragen, sondern auch von der Gemeinschaft bezahlt 
					werden müssen. Grund genug, so scheint es den 
					verantwortlichen Politikern, nochmals 66 Mio. Euro für den 
					Bau des Waidhofener Citytunnels in den Straßenverkehr zu 
					stecken, während mit einem Drittel des Geldes die ganze 
					Ybbstalbahn saniert werden könnte. 
					Diese vom 
					Land Niederösterreich geförderte und als „intelligenzfrei“ 
					zu bezeichnende Verkehrsprojektierung – von Planung kann 
					nicht gesprochen werden – kann weder als zukunftsfähig noch 
					als menschlich bezeichnet werden und widerspricht den eigens 
					auferlegten Zielen des niederösterreichischen 
					Raumordnungsgesetzes und des Landesentwicklungskonzepts. 
					Aktuell versucht man, mit einem Buskonzept Bahn gegen Bus 
					auszuspielen, um weitere Ausbaumaßnahmen im Straßenverkehr 
					zu begründen. Dabei führt der Bus zu längeren Fahrzeiten 
					zwischen Großhollenstein bzw. Ybbsitz und Waidhofen, und 
					während der Stoßzeiten wird er im Stau stehen. Der Wegfall 
					des so genannten Schienenbonus wird die Zahl an Fahrgästen 
					um 10 – 30 % im Vergleich zu einer gut funktionierenden 
					Bahnverbindung reduzieren. Auf den Radtransport im Bus darf 
					man schon gespannt sein…! 
					Der 
					Landeshauptmann von Niederösterreich hat selbst die 
					bedeutende touristische Rolle der Ybbstalbahn für die Region 
					betont. An seinen Taten werden wir messen können, ob er für 
					oder gegen die Menschen in seinem Land regiert oder 
					weiterhin Erdöl-Politik für die Ewiggestrigen machen will 
					und damit die Bevölkerung in eine massive Abhängigkeit 
					zwingt. 
					Univ. 
					Ass. DI Harald FREY – TU Wien, Institut für 
					Verkehrswissenschaften, Fachbereich Verkehrsplanung und 
					Verkehrstechnik.  | 
															 
														 
														
														 
														 
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