Salzburger Hauptbahnhof –
Gelungener Spannbogen von der Historie hin zur Moderne
von
Johann Kapferer
Der neue Salzburger
Hauptbahnhof erfüllt
sämtliche Anforderungen
eines modernen
Bahnzeitalters – den
Kunden steht nach seiner
Fertigstellung im
heurigen Jahr ein
moderner
Durchgangsbahnhof auf
den wichtigen
West-Ost-Achsen sowie
die Verbindung in den
Süden mit einzigartigem
historischem Flair zur
Verfügung.
Titelbild:
Nahversorger im
Salzburger
Hauptbahnhof
bieten für die
Fahrgäste gute
Einkaufsmöglichkeiten. © Foto: Anna Schmitzberger
Seit Ende 2008 laufen
die Umbaumaßnahmen am
Salzburger Hauptbahnhof.
Aus dem ehemaligen
doppelten Kopfbahnhof
mit bis zu 800 Meter
langen Bahnsteigen,
langen Wegstrecken und
verschiedenen
unübersichtlichen
Zugängen ist
mittlerweile bei
laufendem Bahnbetrieb
eine neue Visitenkarte
für die Mozart- und
Festspielstadt Salzburg
entstanden, die
Bahnkunden und Besucher
gleichermaßen willkommen
heißt. Die gelungene
Verbindung von
historischer Bausubstanz
und modernster
Eisenbahnverkehrstechnik
kann getrost als
einzigartig bezeichnet
werden.
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Die
„Baumeister des
neuen
Hauptbahnhofes“
V.l.n.r.: Thomas
Wörndl,
Projektleiter
Hauptbahnhof;
Ronald Gobiet,
ehemaliger
Landeskonservator;
Hans Wehr,
ehemaliger
ÖBB-Infrastruktur-Projektleiter
S-Bahn Salzburg;
Georg Vavrovsky,
ehemaliger
Vorstandsdirektor
ÖBB
Infrastruktur
AG.
© Foto: ÖBB |
Wohlfühl-Atmosphäre und
beeindruckende
Architektur
Mit dem Entfall der
Mittel-Insel und dem
Durchziehen der Gleise
unter der historischen
Stahlhalle konnten die
neun Bahnsteige mit
Längen zwischen 350 bis
550 Metern zentral
oberhalb der
übersichtlichen Passage
angeordnet werden. Die
Passage selbst lädt die
Bahnkunden und Besucher
schon durch ihre
beeindruckende
Architektur zum
Verweilen ein.
Spitzengastronomie,
erweiterte
Einkaufsmöglichkeiten –
vom Nahversorger bis hin
zum gut sortierten
Zeitschriftenhandel –,
die modernen und
freundlich gestalteten
Informations- und
Ticketschalter der ÖBB
sowie die ansprechenden
Warteräume runden das
Bild noch weiter ab und
vermitteln wahre
Wohlfühlatmosphäre
inmitten modernster
Bahntechnologie.
Modernes Wegeleit- und
Informationssystem für
die Bahnkunden
Die eingesparten Längen
bei den Bahnsteigen
konnten im westlichen
und östlichen
Einfahrtsbereich für den
Einbau zusätzlicher
beziehungsweise längerer
Weichen genutzt werden,
wodurch die Kapazitäten
deutlich erhöht werden
konnten und eine
optimale Nutzung
gewährleistet ist. Mit
seinen neun
durchgehenden
Bahnsteigen präsentiert
sich der neue Salzburger
Hauptbahnhof als
zentraler Taktknoten in
Österreich. Die
Anordnung der Züge kann
derart erfolgen, dass
sich für die Bahnkunden
möglichst kurze
Umsteigezeiten ergeben.
Dank der längeren
Weichen ist es nach dem
abschließenden
Softwaretausch zudem
möglich, die
Geschwindigkeit im
Bahnhofsbereich zu
erhöhen. Für die Kunden
wurde ein modernes
Wegeleit- und
Informationssystem
eingerichtet. So wurden
unter anderem die
Wagenstandsanzeiger von
der Papierform auf ein
elektronisches System
umgestellt. Am
jeweiligen Bahnsteig
werden nur noch die
aktuell gültigen Züge
angezeigt, wodurch die
Übersichtlichkeit extrem
erhöht wurde.
Betriebsabwicklung wurde
optimiert
Die Funktionalität des
neuen Salzburger
Hauptbahnhofes mit
seinen durchgehenden
Bahnsteiggleisen bringt
auch eine wesentliche
Verbesserung in der
Betriebsabwicklung mit
sich. Vom Stellen der
einzelnen Elemente,
Weichen und Signale ist
man Zug für Zug hin zur
automatisierten
Betriebsführung
übergegangen. Jeder
Zugnummer sind die
Fahrplandaten und das
Fahrprogramm der
Betriebsstelle
zugeordnet. Das Programm
wird anhand der
definierten Parameter
von den Rechnern in der
Betriebsführungszentrale
ausgearbeitet. Ebenso
wird die
Kundeninformation
automatisiert
abgewickelt. Das System
bekommt die
Informationen von den
Bahnhofsrechnern, stellt
Soll-/Ist-Vergleiche an,
steuert die Monitore und
Anzeigen auf den
Bahnsteigen und liefert
die
Lautsprecherdurchsagen.
Basis dafür sind exakt
aufbereitete Daten für
die Systeme.
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Die großzügig
gestaltete Halle
im Salzburger
Hauptbahnhof
trägt dem hohen
Fahrgastaufkommen
Rechnung.
© Foto: Anna
Schmitzberger |
Großzügiger Anschluss
für den östlichen
Stadtteil Schallmoos
Um alle Funktionen – von
der Sicherheitstechnik
der Weichen und Signale
über die optimale
Beleuchtung bis hin zu
sämtlichen
Informationssystemen –
zu ermöglichen, waren
neben den zahlreichen
sichtbaren Elementen
auch umfangreiche
unterirdische Einbauten
in dem über 110.000 m2
großen Projektbereich
erforderlich. Die
Ausmaße einzelner
Schächte gleichen in
ihrer Dimension dem
Keller eines
Einfamilienhauses. Mit
der Fertigstellung des
Zugangsbereiches
Schallmoos mit Aufzug
und Rolltreppen sowie
einer
Fahrradabstellanlage für
600 Fahrräder und einer
„Kiss & Ride“-Anlage
erfolgt künftig auch ein
großzügiger Anschluss
des Salzburger
Hauptbahnhofes an den
östlichen Stadtteil.
Zum Autor:
Johann Kapferer |
Johann
Kapferer, ÖBB-Holding
AG, Assistent
Pressesprecher und
Öffentlichkeitsarbeit
für den Bereich
Salzburg, Tirol und
Vorarlberg |
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